Hier der Aufruf:
Macht mit: landesweite Personalversammlungen an Niedersachsens Schulen am 12. / 13. Juni
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir müssen reden.
Das heißt, eigentlich müssten wir laut schreien. Da haben wir die Arbeitszeitstudie der GEW aus dem
Jahr 2016, die alljährlich Millionen von Überstunden ohne Ausgleich nachweist. Wir haben 83 Prozent
an Frühpensionierungen, Tendenz seit Jahren steigend. Wir haben eine work-life-Balance, von der nur
jede vierte Lehrkraft sagt, dass sie passt. Alle anderen sagen: Zu viel work, zu wenig life. Wir haben 84
Prozent Lehrkräfte, die überzeugt sind, (noch) bessere Arbeit machen zu können, wenn sie die Zeit
dafür hätten. Wir haben seit Jahren Zwangsabordnungen im vierstelligen Bereich, um die größten
Lücken bei der Unterrichtsversorgung wenigstens halbwegs kaschieren zu können. Wir bekommen
durch Erlasse und Verordnungen eher mehr Arbeit aufgedrückt als weniger. Wochenendarbeit ist die
Regel und nicht die Ausnahme. 48-Stunden-Wochen auch. Die Liste ließ sich verlängern bis zur
Grenze der Speicherkapazität.
Und was haben wir auch? Sonntagsreden aus der Politik, Schulterklopfen aus der Politik, gebrochene
Versprechen aus der Politik, manchmal auch beleidigende oder herabwürdigende Aussagen aus der
Politik. Und einen Finanzminister, der sagt, die Taschen seien erstens leer und zweitens zugenäht.
Dabei gab es im Landeshaushalt 2017 einen Überschuss von 837 Mio. Euro, in 2018 waren es sogar
2,6 Mrd. Euro!
Es ist Zeit, diese Politik zu ändern.
Wenn kurz vor der politischen Sommerpause die Landesregierung den Entwurf für den Etat 2020
beschließen möchte, wird die GEW vor Ort sein. Wir werden deutlich machen, was ist und was sein
soll. Dabei wollen wir nicht alleine aufschlagen. Wir setzen auf den Rückenwind aus den Kollegien.
Daher der folgende Aufruf:
Jetzt sind wir dran. Lasst uns landesweit Personalversammlungen am 12. und 13. Juni an
Niedersachsens Schulen abhalten.
Die GEW schlägt vor, dass sich die Beschäftigten an den Schulen an einem dieser beiden Tage zu
einer Personalversammlung zusammenfinden, um über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen.
Am Ende kann eine Resolution verabschiedet werden. Hierfür wird die GEW einen Vorschlag
unterbreiten, der natürlich vor Ort ergänzt/gekürzt/geändert werden kann.
Durch diese Aktion wollen wir Druck auf die Landesregierung ausbauen und zeigen, dass es so nicht
weitergehen kann. Wenn an den beiden Tagen zahlreiche Schulen sich trotz der Arbeitsüberlastung
Zeit für eine PV nehmen und ihre Haltung kundtun, wird dies ein starkes Signal sein. Dem Personalrat
selbst sind beim Senden solcher Signale durch das Personalvertretungsgesetz Grenzen gesetzt, siehe
beigefügte FAQ. Gerne kann ein Beschluss der PV direkt an den Kultusminister gesendet werden.
Ansonsten bietet die GEW an, die Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen und die Stimmen aus der
Belegschaft zu sammeln und nach außen zu tragen.
Bitte um Rückmeldung:
Damit diese Aktion ein Erfolg wird, sind wir auf eure Mitarbeit angewiesen, bieten aber auch
gleichzeitig Unterstützung an. Um einen Überblick zu erhalten, wie unser Vorschlag angenommen
wird, bitten wir um eine kurze Nachricht über www.gew-nds.de/pv.
Für weitere Informationen könnt ihr euch gerne auch bei mir melden.
Ich hoffe, dass wir im Kreisverband viele Schulen finden, die diese Aktion unterstützen.
Viele Grüße
Birgit Ostendorf (Kreisvorsitzende)